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3. Dezember 2023

Mikaelle Assani: Der Bericht aus dem Trainingscamp in Südafrika

v.l. Laura Raquel Müller, Maryse Luzolo, Malaika Mihambo und Mikaelle Assani – springen zusammen auf 27,19 Meter

Che – Der Count down läuft für SCL Heel Weitspringerin Mikaelle Assani. Am 6. August möchte sie bei den Olympischen Spielen in Paris dabei sein. An diesem Dienstag 2024 beginnt um 11:15 die Weitsprung Qualifikation. Wenn alles gut läuft, hofft Mikaelle auf einen Finalplatz. Um die Medaillen geht es dann am Donnerstag, 8. August, um 20 Uhr, zur besten Fernsehzeit.

Bis dahin ist es aber noch ein harter Weg. Aktuell sind Mikaelle Assani und ihr Trainer Udo Metzler im südafrikanischen Trainingslager. In Stellenbosch, einer von Europäern 1679 gegründeten Kleinstadt, schlägt der Deutsche Leichtathletik Verband regelmäßig sein Trainingscamp auf. Mikaelle trainiert mit ihren unmittelbaren Konkurrentinnen, also der Olympiasiegerin und Weltmeisterin Malaika Mihambo, Maryse Luzolo und Laura Raquel Müller. Alle vier Weitspringerinnen bringen es nach diesjährigen Bestwerten in der Grube gemeinsam auf 27,19 Meter.

Nach ihrem gewaltigen Sprung am 27. Mai in Weinheim auf 6,91 Meter überschlug sich die Presse: „Wird Mikaelle Assani der neue Leichtathletik-Star?“ Solche Schlagzeilen können auch für eine junge U23 Athletin belastend sein. „Ich nehme es als Ansporn. Ich habe gezeigt was möglich ist und in Zukunft möglich sein kann. Es bestärkt mich in dem Gedanken, dass ich den richtigen Weg gehe und auch zu den „Großen“ dazu gehöre“,  kommentiert Mikaelle Assani bescheiden.

Ziel im Trainingslager ist jetzt, die Sprint- und Sprungleistungen zu stabilisieren und die Position in der Weltspitze auszubauen. Udo Metzler ist mit den Trainingsergebnissen aktuell mehr als zufrieden: „Mikaelle prügelt hier Tempolaufzeiten auf die Bahn, die eigentlich viel zu schnell sind. Das sieht alles locker und entspannt aus, dass man sagen kann, wenn jetzt nichts mehr passiert, es wird eine tolle Hallensaison und wenn es so weiter geht eine gute Olympia-Saison werden“.

Die Temperaturen in Stellenbosch sind sommerlich heiß, bei 33 Grad fließt bei den deutschen Leichtathletinnen und Athleten der Schweiß. Das Training besteht aus viel Gymnastik, Tempoläufen und Sprungläufen. Viele der Sprünge absolviert Mikaelle am Strand. Der weiche Sand stellt zusätzlich Anforderungen an die Sprungkraft und mindert gleichzeitig die Verletzungsgefahr.

Zwischendurch bleibt mal Zeit auch über den Tellerrand hinauszublicken. Die deutschen Hockey-Männer und Frauen trainieren ebenfalls aktuell in Stellenbosch. Beim Länderspiel gegen eine China-Auswahl saßen Mikaelle und Udo auf der Tribüne.

Das Trainingslager in Südafrika läuft bis Mitte Dezember, dann geht es im Januar erneut auf Reisen. Das nächste Trainingscamp findet dann auf den Kanaren statt.  Voraussichtlich Ende Januar wird Mikaelle Assani ihren ersten Weitsprung Hallenwettkampf in Dortmund bestreiten, bevor es zur Deutschen Hallenmeisterschaft nach Leipzig geht. Vor Beginn der Sommersaison ist dann ein internes SCL Heel Trainingslager in Südfrankreich geplant.

Für die Vorbereitung auf die Saison musste Mikaell beim Studium etwas kürzer treten. Die angehende Bio-Ingenieurin versucht aber Studium am KIT in Karlsruhe und Training in einer Balance zu halten. Auf die Frage ob ihr Tag 48 Stunden hat, sagt sie selbstbewusst: „Ich bin ehrlich gesagt froh, dass mein Tag keine 48 Stunden hat. Sonst würde ich mir vermutlich noch mehr auf den Plan packen. Ich sag mal so: der Trick ist, alles gut zu timen und diszipliniert zu sein. Da ich alles mit großer Leidenschaft mache gibt es keinen Stress“. Neben Studium und Training hat Mikaelle noch einen neuen Job: Sie macht Modefotos.

Modefotos: Hoch Werk Studios