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2. September 2011

Zwischen Hexenkessel und Faszination: Carl Dohmann berichtet hier weiter über seine China-Reise zur Universiade in Shenzen

Nochmals hallo an alle. Seit Mittwochabend (bzw. Donnerstag früh) bin ich wieder im Lande. Der Wettkampf war, wie ihr ja bereits lesen konntet, für mich sehr frustrierend nach 15 Kilometern beendet. Trotz der Enttäuschung über meine Disqualifikation habe ich in der letzten Woche noch einiges erleben können und möchte euch deshalb noch davon berichten.Vor allem habe ich die Zeit genutzt, um noch ein paar Wettkämpfe anzusehen. Beeindruckend waren die Wettkämpfe im Leichtathletik-Stadion, das 60000 Plätze fasst. Besonders abends war es meist gut gefüllt und sorgte deshalb für eine gute Atmosphäre. Wenn chinesische Athleten am Start waren (und das war oft der Fall), wurde das Stadion zu einem Hexenkessel. Als am Sonntag für China im Weitsprung der Männer eine Goldmedaille heraussprang und sich der siegreiche Athlet im letzten Versuch noch auf 8,17 Meter steigerte, drohte das Stadion zu explodieren. Das kleine deutsche Leichtathletik-Team holte zwei Medaillen heraus, Silber für Sophie Kleeberg im Kugelstoßen und Bronze für Melanie Bauschke im Weitsprung.

Ähnlich wie das Leichtathletik-Stadion waren auch die Basketball- und die Schwimmhalle gebaut. Ich habe mir in den letzten Tagen noch ein Basketball-Spiel der Männer angeschaut (Deutschland gegen China) sowie einen Wettbewerb im Turmspringen und das Finale im Beachvolleyball der Frauen (Deutschland holte Gold gegen die USA). Es gab insgesamt 14 Medaillen für das deutsche Team (Gold im Beachvolleyball und für die Schützin Jana Beckmann). Neben den Sportwettkämpfen habe ich mir auch Teile von Shenzhen angesehen. Kurios: Ein paar Mal hat es bei uns mitten im Haus geregnet, weil es oben offen ist.

Beeindruckend war auch die Schlussfeier, die, anders als die Eröffnungsfeier, in einem großen Park stattfand. Bevor die Universiade offiziell beendet und an das russische Kazan übergeben wurde, das diese Veranstaltung 2013 ausrichten wird, gab es ein ansprechendes Kulturprogramm. Dieses bestand aus traditionell chinesischen Tänzen und Musik, deutete aber auch Elemente aus verschiedenen anderen Kulturen an. So gab es auch irische Tänzer und eine jazzige Blaskapelle. Auf einer Leinwand wurde an die Höhepunkte aus den einzelnen Sportarten erinnert.

Im Rückblick lässt sich festhalten, dass Shenzhen auf jeden Fall eine Reise wert ist. Bei all den tollen Erlebnissen war es nur etwas schade, dass man wenig vom Alltagsleben in China mitbekommen hat, weil die Zeit eben extrem im Zeichen der Universiade stand. Auf der anderen Seite war die Universiade ein unvergleichliches Erlebnis, weil man dort mehr als bei jeder anderen Sportveranstaltung die Möglichkeit hatte, mit Gleichgesinnten, die aber wiederum aus den verschiedensten Sportarten, Studienrichtungen und Gegenden kommen, in Kontakt zu treten. Trotz der Enttäuschung über meinen Wettkampf freue ich mich deshalb dabei gewesen zu sein.