Packender Weitsprung-Krimi in Leipzig / Silber für Mikaelle Assani mit 6,91 Meter

Che – Platz 1, 2 und 3 im Frauen-Weitsprung gingen nach Baden-Württemberg. Ein Zufall? Das „Ländle“ zeigte bei den Deutschen Hallen-Leichtathletikmeisterschaften eine sympathische Weitsprung-Dominanz. Gepaart mit Dramatik und Emotionen wurde der Wettkampf zu einem Höhepunkt der Hallen-DM in Leipzig. Die beste Weitsprung DM seit 30 Jahren, seit Heike Drechsler, sei das gewesen, schwärmte der Stadionmoderator.

Um diese drei Athletinnen ging es: Mikaelle Assani (SCL Heel Baden-Baden), Laura Raquel Müller (Unterländer LG) und Weltmeisterin, Olympiasiegerin und deutsche Abo-Meisterin Malaika Mihambo (LG Kurpfalz). Alle drei hatten sich in diesem Jahr schon mehrfach gefordert, jede hatte schon eines der großen Meetings für sich entschieden. Schon deshalb bot der Weitsprung einen völlig offenen Ausgang und damit Spannung pur.

Malaika Mihambo legte in ihrem ersten Versuch 6,59 Meter vor. Laura Raquel Müller folgte mit 6,48. Letzter Sprung im ersten Durchgang gehörte Mikaelle, die sofort auf sagenhafte 6,81 Meter flog, neue persönliche Hallenbestleistung.

Im zweiten Durchgang konterte Malaika Mihambo, sprang 6,83 Meter und ging in Führung. Mikaelles zweiter Versuch ging ins Leere. Dann der alles entscheidende dritte Durchgang. Malaika sprang sich zurück in alte Sphären und flog auf 6,93 Meter und damit auf Platz 2 in der Welt. Dann stand Mikaelle in der Spur, aufgepowert mit Adrenalin und der guten Stimmung in der ausverkauften Leipziger Arena. Einem schnellen Anlauf folgte ein optimaler Absprung am Brett. Die Landung perfekt und ein Aufschrei des Publikums. Da lag was in der Luft – genau 6,91 Meter. Soweit sprang Mikaelle bislang nur einmal im Freien im letzten Frühjahr in Weinheim. Damit stand nach drei Durchgängen das Endergebnis fest, die Versuche 4 bis 6 brachten keine weiteren Verbesserungen.

Für Mikaelle Assani war es ein großartiger Wettkampf. Aktuell ist sie in der Weltrangliste auf Rang vier und hat die Normen für die Hallenweltmeisterschaften in Glasgow Anfang März und die Olympischen Spiele in Paris geknackt. „Jetzt kann ich befreit von allen Zwängen in die nächsten Wettkämpfe gehen“. Schon am kommenden Wochenende startet Mikaelle beim ISTAF in Berlin. Dann kommt es erneut zum Duell zwischen Mikaelle Assani und Malaika Mihambo. Trainer Udo Metzler ist indes optimistisch: „Mikaelle hat noch viel Potential für sehr weite Sprünge“.

Ergebnis Hallen DM Leipzig: 1. Malaika MIhambo 6,93 Meter, 2. Mikaelle Assani 6,91 Meter, 3. Laura Raquel Müller 6,48 Meter.