Direkt zum Inhalt
Direkt zur Hauptnavigation

Inhalt:
29. September 2019

Die lange Nacht von Doha hat ein strahlendes Ende. Carl Dohmann ist WM-Siebter

Was für eine Nacht, was für ein Wettkampf, was für eine übermenschliche Leistung bei 35 Grad schwüler Hitze: Carl Dohmann (Archivbild) hat die Hitze-Hölle von Doha überstanden und markiert gleichzeitig den Höhepunkt seiner sportlichen Laufbahn. Nach Platz neun bei der letzten Weltmeisterschaft in London jetzt Platz sieben mit nur sechs Minuten Rückstand auf den siegreichen Japaner Yusuke Suzuki. 

„Carl der Große“ geht ein Rennen nach Maß: Die ersten Kilometer über 5 Minuten, die letzten Kilometer unter 5 Minuten. Bis Kilometer 30, so der Plan, hält sich Carl zurück, geht im Mittelfeld, verbessert seine Position von Runde zu Runde. Nach den ersten 5 Kilometern liegt er noch auf Platz 28, bei Kilometer 10 auf Platz 26, dann 22. bei Kilometer 15. Die entscheidenden Sprünge nach vorne gelingen ab Kilometer 30. Jetzt zieht Carl das Tempo spürbar an, zieht an dem Spanier Jesus Garcia vorbei, mit dem er sich über weite Strecken das Tempo geteilt  hat. Derweil fallen die Top-Favoriten reihenweise aus: Weltrekordler Yohann Diniz, der vierte der Weltrangliste Matej Tóth, der Chinese Wang, fast die Hälfte der gestarteten 46 Geher beenden den Wettkampf vorzeitig, leider auch Nathaniel Seiler vom TV Bühlertal. Der dritte Deutsche im Feld Jonathan Hilbert wird in 4:30,43 Stunden 23. 

Und das sagte Carl unmittelbar nach dem Wettkampf: 
„Ich hatte darauf gehofft, in die Top Zwölf zu kommen. Dann müsste ich nur noch die Olympia-Norm nachliefern, wäre aber damit für die Olympischen Spiele gesetzt. Mir die Top Acht als Ziel zu setzen, habe ich mich hier nicht getraut, weil die Bedingungen so schwierig sind. Ich bin total glücklich, völlig überwältigt. Ich glaube, ich brauche noch ein bisschen, um das zu realisieren. Der Wettkampf war nicht normal. Wenn mir jemand gesagt hätte, dass ich 4:10 Stunden gehe, dann hätte ich gesagt: „Nie im Leben wird man damit Siebter.“ Muskulär fand ich es lange nicht so schwer, aber es war schwierig zu atmen. Ich bin mit Pulsmesser gegangen, was sich als sehr, sehr wichtig herausgestellt hat. Ich habe ihn sehr lange angelassen, bis Kilometer 40. Weil ich mir dachte: Es wird noch härter, es wird noch härter. Hier hat sich die Summe aus vielen Faktoren bezahlt gemacht. Ich habe gut trainiert und mich fit gefühlt. Viel getrunken, kohlenhydrathaltig und salzhaltig. Die Mütze mit dem Eis hat auch geholfen“. (Quelle: Leichtathletik.de)

Vom Gehen auf der Al Corniche Street entlang der Doha Bucht gab es keine Live-Übertragung, der einzige Wettbewerb, der nicht live im TV oder Streaming zu sehen war. Orientierung boten einzig die Live-Zwischenergebnisse alle 5 Kilometer.  Sportschau.de   Foto und Artikel auf Leichtathletik.de   Zur Ergebnisliste