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14. Januar 2018

Marathon auf Hawaii – Erlebnis pur / Birgit Marzluf beste deutsche Starterin

Traumhafte Sandstrände, glasklares Pazifik-Wasser, traumhafte Sandstrände – das ist die Kulisse für den Honolulo-Marathon auf Hawaii. Birgit Marzluf vom SCL Heel Baden-Baden hat ihn sich gegönnt. Die baden-württembergische Waldlaufmeistrin stand zusammen mit 30.000 Läufern aus aller Welt am Start und war am Ende die schnellste Frau aus Deutschland. Was sie in den 3:31 Stunden während des Laufes erlebt hat, das schildert sie hier und sie sagt: „Der Marathon-Tag war für mich Erlebnis pur“.

„Aloha!

Der Marathon blieb erneut in kenianischer Hand. Wir übernachteten im selben Hotel mit den Siegern Brigid Kosgei und Lawrence Cherono, was sich als gutes Omen erweisen sollte.

Der Marathon-Tag bedeutete für mich „Abenteuer pur“. Morgens starteten wir um 05.00 Uhr am Ala Moana Boulevard mit etwa 30.000 Läufern, doch mein Tag begann bereits um 01.00 Uhr mit Powerriegel, Flüssigkeitszufuhr und damit, den Körper mit Bewegung wach zu halten. Viel Zeit zum Nachdenken blieb nicht. Schon bald ging es darum, rechtzeitig im richtigen Startblock zu stehen, um den letzten Check, ob genügend Gel, Wasser und natürlich die coole SWR3-Club-Musik IPod bereit waren. Der Startschuss erfolgte im Dunkeln, gleichzeitig mit einem Feuerwerk. Japaner bremsten ein und Kameras blitzten auf. Schnell ging es dann ab durch die Mitte, durch die Innenstadt Honolulu Habor mit dem beeindruckenden Aloha Tower, dem zehnstöckigen Uhrenturm, vorbei an den malerischen Hotels wie Hilton Hawaiian Village und Sheraton Moana Surfrider Waikiki Beach, entlang Richtung Diamond Head, einem erloschenen Vulkankrater mit einer Höhe von 760 Fuß.

Bis dahin befand ich mich mit einer Zeit von 3:16 noch auf Kurs. Doch dann folgte ein Anstieg mit welliger Strecke und plötzlich überraschend ein Unwetter mit starkem Regen und Gegenwind. In den nächsten dreißig Minuten waren die Sichtverhältnisse sehr schlecht und meine Füße so aufgeweicht, dass ich Blasen bekam. Der Sonnenaufgang um 07.00 Uhr hatte mich jedoch sehr motiviert, wieder wechselte die Klimazone, so dass ich ab Kilometer 30 nochmals Fokus und Konzentration darauf legen konnte, locker zu bleiben, denn dem ersten Anstieg sollte ein zweiter folgen. Der Kurs schlängelt sich erneut um den Diamond Head Richtung Waikiki. Endlich oben angelangt, wurde ich mit einem phänomenalen Blick aufs Meer belohnt. Schließlich durfte ich den Zieleinlauf abwärts am Sans Souci Beach entlang genießen, doch wegen des vielen Laktats im Körper war auch dies eine Herausforderung. Mit dem Ziel vor Augen und einer Endzeit von 3.31.36 genoss ich aus tiefem Herzen den tollen Empfang mit Medaille und Muschelkette und freute mich, am Meer zu sitzen, zu essen, zu trinken und die Seele baumeln zu lassen.

Rund 22.000 Läufer nahmen die volle Distanz in Angriff, weitere rund 5000 starteten zeitgleich auf einer 10-Kilometer-Strecke. Zusammen waren wir beinahe 30.000 Starter. Von 22.000 „Marathonis“ belegte ich den 343. Rang und von allen Frauen mit knapp 10.000 Starterinnen Rang 55. Auf meinen fünften Platz in der Altersklasse bin ich besonders stolz, zumal wir alle recht dicht beieinander lagen. Doch habe ich erst im Nachhinein bemerkt, dass ich erste deutsche Frau geworden bin, und nur vier Männer vor mir von allen 93 „Germany-Läufern“ ins Ziel kamen. In Budapest hatte es mit einer 3:19:58-Netto-Zeit für eine Platzierung als erste Deutsche gereicht. Bemerkenswert erscheint mir auch der ökonomische Input des Marathons für Oahu, der von Renndirektor Jim Barrahal mit rund 130 Million Dollar beziffert wurde.

Danach haben mein Mann (biggest Fan) und ich uns Erholung gegönnt. Genussvoll ging es weiter zu den Inselketten nach Kauai, Big Island Kona und Maui, zum Träumen im Paradies.

Mahalo!

Birgit Marzluf“