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15. April 2007

Der SCL-Heel trauert um Helmut Häfele

Helmut HäfeleChe “ Sein Markenzeichen war die Trillerpfeife. Helmut Häfele hat sie für immer weggelegt: Am frühen Sonntagmorgen verstarb einer der erfolgreichsten Leichtathletik-Trainer Deutschlands im Alter von 82 Jahren nach kurzer schwerer Krankheit.

Die Trauerfeier findet am Donnerstag, 19. April, 14 Uhr in der Friedhofskapelle Steinbach statt.



Helmut Häfele schrieb in den 50er und 60er Jahren deutsche Leichtathletik-Geschichte und war bis zuletzt erfolgreich als Sprinttrainer beim SCL-Heel Baden-Baden aktiv. œEr war ein Mensch und Trainer, der uns allen immer ein Vorbild sein wird. Seine menschliche Wärme, seine Sachkunde und seine Kompetenz junge Sportler zu führen und sie zur Hochleistung zu motivieren waren einmaligœ, würdigt SCL-Vorstand Bernd Hefter den Verstorbenen. Auch wenn er unter Sportlern als streng galt und äußerste Disziplin eingefordert hat, so war Häfele bei seinen Athleten überaus beliebt und viele hielten auch noch lange nach Ende ihrer sportlichen Karriere engsten Kontakt. Häfele war fast 60 Jahre als Sprinttrainer tätig. Sportlich begann seine Laufbahn 1949 bei Phonix Karlsruhe. Später fusionierte Phönix mit dem VfB Mühlburg zum Karlsruher Sportclub. Häfele war an der Geburt des KSC maßgeblich beteiligt. Beim KSC ging es dann sportlich steil aufwärts. Anfang der 50er Jahre führte er den talentierten Sprinter Heinz Fütterer nicht nur zu mehreren deutschen Titeln und Europameisterschaften, sondern auch zum Weltrekord über 100 Meter (10,2 Sekunden). Mit der Staffel des KSC gewann Häfele mehrere deutsche Meisterschaften. Das KSC-Quartett mit Knörzer, Kaufmann, Fütterer und Meier lief deutschen 4 x 100 Meter Rekord. Mit Edmund Burg hatte Häfele einen weiteren Weltklassesprinter unter seinen Fittichen, auch Manfred Germar holte sich in Karlsruhe Know how in der Häfele-Sprintschule. Dann kam das Jahr 1960. Es sollte mit zwei olympischen Goldmedaillen der Höhepunkt in der Trainerlaufbahn Häfeles werden. Sein Schützling Armin Hary gewann in Rom als bislang einziger Deutscher ein 100 Meter Finale bei Olympia und auch die 4 x 100 Meter Staffel mit Cullamnn, Hary, Mahlendorf und Lauer wurden Olympiasieger. Goldene Zeiten erlebte Häfele aber nicht nur als Trainer, sondern auch als Organisator internationaler Meetings. Unvergessen ist das Weltklassemeeting 1955 im Karlsruher Wildparkstadion. 35.000 Zuschauer jubeln dem Ausnahmeläufer Emil Zatopekt zu, das Foto auf der Ehrenrunde ging um die Welt. Der damals selbständige Friseurmeister Häfele hatte in den Folgejahren noch weitere Weltklassesportler nach Karlsruhe geholt. Für seine Verdienste wurde Helmut Häfele vielfach vom Deutschen und dem Amerikanischen Leichtathletik-Verband und dem Land Baden-Württemberg ausgezeichnet. Anfang der 70er Jahre wechselt Häfele beruflich zum Südwestfunk und zieht von Karlsruhe in die Baden-Badener Gegend. Fortan trainierte er die Sportler von LuK Steinbach/Bühl Anfang der 90er Jahre wechselt Häfele dann als Sprinttrainer zum SC Baden-Baden. Hier führte er zahlreiche junge Talente, wie Tim Assenheimer und Andreas Vieweger zu herausragenden Leistungen. Bis zuletzt trainierte Häfele ein Team von sieben SCL-Sportlern und stand drei- bis viermal wöchentlich, assisitiert von Ehefrau Traudel, auf der Bahn im Aumattstadion und hat mit seiner Pfeife zum Start geblasen. Der Ton ist jetzt für immer verstummt.