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16. Februar 2025

Take-off Zone: Revolution im Weitsprung? / Udo Metzler: Zone ist Mist

Che – Ist die Take-off Zone im Weitsprung nun Fluch oder Segen? Beim ISTAF Indoor in Berlin absolvierte Mikaelle Assani erstmals einen Wettkampf mit Absprung-Zone (Take-off-Zone). Was für Schülerinnen und Schüler schon lange gilt, wird nun zunehmend bei den Profis getestet. Nach der Weltpremiere von Düsseldorf war Berlin die zweite Take-Off-Erfahrung für die Weitspringerinnen.

Was eine Weitsprung-Revolution sein soll, findet in der Welt der Trainer und Athleten teils heftige Kritik. „Zone ist Mist“, schrieb SCL Heel Coach Udo Metzler kurz und bündig nach dem Berliner Indoor ISTAF. Er hatte dazu guten Grund. Ohne Zone, also klassisch, hätte Mikaelle den Weitsprung–Wettbewerb gewonnen. Mit der Take-off Zone wurde sie Zweite. Da kann man sich schon ärgern, denn als Wettkampf-Resultat zählte der Zonen-Sprung, für die Bestenliste der klassische Sprung vom Brett.

Und so sah das Ergebnis des Zonen-Springens aus:

  1. Plamena Mitkova (Bulgarien) 6,85 Meter
  2. Mikaelle Assani (SCL Heel) 6,80 Meter
  3. Pauline Hondema (Niederlande) 6,73 Meter

Der exakt gleiche Wettbewerb klassisch für die Bestenliste gewertet brachte folgendes Ergebnis:

  1. Mikaelle Assani, 6,71 Meter
  2. Plamena Mitkova, 6,70 Meter
  3. Pauline Hondema, 6,70 Meter

Nun lässt sich trefflich streiten, welche Art von Weitsprung für mehr Spannung und Emotionen sorgt. Sicher: Die 40-Zentimeter-Zone bringt weniger Fehlversuche und bessere Weiten. Mikaelle hatte in der klassischen Variante in Berlin vier Sprünge übertreten und nur zwei gültige Versuche, wobei einer völlig misslang.

Die Gegner der Zone führen dagegen an, dass zum Weitsprung eben auch die Perfektion des Anlaufs gehört und der optimale Absprung am Brett eben Teil der Show und des Wettkampfes ist. Dem Nachrichtenmagazin „Spiegel Sport“ sagte Mikaelle Assani: „Die Essenz vom Weitsprung ist, weit zu springen und das Brett gleichzeitig zu treffen. Das ist einfach auch ein Skill einer guten Weitspringerin. Deswegen glaube ich nicht, dass das unbedingt der Call ist, um Weitsprung interessanter zu machen”.

Die Fachwelt dürfte noch einige Zeit das Für und Wider diskutieren. Die Erfahrung wird zeigen, welche Variante sich durchsetzt oder ob am Ende Brett und Zone gleichberechtigt in den Bestenlisten nebeneinander stehen.