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19. Oktober 2013

Carl Dohmann Deutscher Meister im 50 Kilometer Gehen

Che – Es ist der Sieg des Jahres und das größte Rennen seiner Karriere: Carl Dohmann (23) vom SCL Heel Baden-Baden gewann in Gleina (Sachsen-Anhalt) die Deutsche Meisterschaft im 50 Kilometer Gehen der Männer. In 3:57,58 Stunden blieb Dohmann bei seinem ersten Wettkampf über die ganz lange Distanz gleich unter vier Stunden. Ein grandioses Ergebnis, das bereits ganz nah an der Norm für die Europameisterschaft 2014 in Zürich liegt. Die Taktik ist für Carl Dohmann zu 100 Prozent aufgegangen: 35 Kilometer wollte er sich zurückhalten und dann angreifen. Bei Kilometer 37 übernahm er die Führung. Das schreibt Leichtathletik.de Ergebnisliste

„Die letzten zwölf Kilometer waren unglaublich hart. Aber ich war in Führung und das motivierte mich bis ins Ziel“, kommentierte Carl Dohmann die Endphase des Rennens. Trainer Robert Ihly, früher selbst Weltklasse-Geher und mehrfacher Olympiateilnehmer, war am Ende des Laufes voll des Lobes für seinen Schützling:“ Carl hat unglaublich gekämpft und das Tempo gehalten. Er hat sich auch nicht durch einen vier Minuten-Rückstand auf Nils Gloger (Potsdam) bei Kilometer 25 aus dem Konzept bringen lassen“.

Nils Gloger war vom Start weg erst einmal enteilt und hatte einige Tempomacher an seiner Seite. Die wurden ihm aber dann wohl doch zum Verhängnis, denn bei Kilometer 35 kam für ihn der Einbruch. Am Ende kam der Potsdamer erst nach 4:30 Stunden ins Ziel.

Zeit zur Freude hatte Carl Dohmann nach dem Sieg erst mal nicht. 20 Minuten saß er nahezu regungslos im Auto und musste sich erholen. Dann ging es zur Dopingkontrolle. Aber schon eine Stunde später waren die meisten Strapazen vergessen und er konnte seine Goldmedaille entspannt entgegen nehmen.

Die Gleinaer Schleife, ein Rundkurs von exakt einem Kilometer, ist Carl Dohmann in bester Erinnerung. Genau vor einem Jahr wurde er dort Deutscher Juniorenmeister über die 30 Kilometer und schlug erstmals seinen Dauerkonkurrenten Hagen Pohle (Potsdam).

Für Carl Dohmann ist der neuerliche Sieg in Gleina die Krönung einer Saison, die nicht optimal gelaufen ist. Nach den Trainingslagern in Spanien und Flagstaff (Arizona) startete der Volkswirtschaft-Student stark ins Jahr 2013 mit neuer Bestleistung über die 20 Kilometer (1:23,50 Stunden), bei den Deutschen Meisterschaften über diese Strecke holte er noch die Bronze-Medaille. Dann kurz vor der Universiade im russischen Kazan brach er sich im Abschlusstraining den Fußknöchel und musste die Saison vorzeitig beenden. Dass es am Ende doch noch zu einem großen Titel kam, verdank Carl Dohmann seiner Energie und Zielstrebigkeit. Trotz des Bruches hat er eisern im Wasser weiter trainiert und unzählige Stunden Aquajogging absolviert.