Direkt zum Inhalt
Direkt zur Hauptnavigation

Inhalt:
19. Januar 2019

Julia Kalbach: Von der Juristin zur Trainerin

Der SCL Heel stellt immer wieder hier seine erfolgreichen Trainer vor. Die sind hoch motiviert, engagiert und vermitteln mit viel kreativer Freude den jungen Sportlerinnen und Sportlern den Spaß am Leichtathletik-Training. Neben dem Training haben sie aber auch noch einen verantwortungsvollen Job, der sehr viel Zeit und Kraft fordert. Trotzdem engagieren sie sich für den Sport und das Gemeinwohl. Heute stellen wir Julia Kalbach vor. Als Mutter einer Leichtathletik-Tochter kam sie zum SCL Heel. Jetzt trainiert sie erfolgreich den Nachwuchs. Im „bürgerlichen“ Leben ist Julia Kalbach Juristin und hat schwierige Fälle zu bearbeiten. Wie sie Job und Training unter einen Hut bringt erzählt sie hier.

Julia, wie war der Weg von der Mutter mit Leichtathletik-Tochter zur Trainerin?

Relativ kurz und schnell beschritten. Meine Tochter war ca. 1 Jahr in der Kinder-Leichtathletik als ich mich anbot, im Training auszuhelfen….

Ich stellte fest, dass die Arbeit mit den Kindern meistens viel Freude bereitet. Da ich bisher in meinem Leben keine halben Sachen gemacht habe, meldete ich mich zum Trainer-Lehrgang Kinder-Leichtathletik an und büffelte auf die Prüfung, die ich dann im November 2016 bestand.

Was motiviert Dich zwei Mal die Woche sehr kreativ das Training der SCL Heel Kinder zu gestalten?

Das bedarf eigentlich keiner besonderen Motivation. Ich freue mich immer, den Kindern einzelne Disziplinen kindgerecht verpackt zu vermitteln. Da wir Schülertraining bis einschließlich zum elften Lebensjahr anbieten, sind die Kinder mit reinem Disziplintraining meistens überfordert bzw. finden das ziemlich öde. Um das Training kindgerecht zu verpacken ist eine gewisse Kreativität schon erforderlich, aber das macht den Einsatz auch abwechslungsreich und spannend.

Wie beurteilst Du die Entwicklung der SCL Heel-Kids?

Jedes Kind wird bei uns entsprechend des Potenzials gefördert und die festzustellenden Entwicklungen sind dabei zum Teil phänomenal. Auf die Verbesserung der Koordination legen wir unser Hauptaugenmerk, denn diese ist mit der wichtigste Bestandteil der weiteren sportlichen –und nicht nur dieser- Aktivität. Insgesamt leisten wir ein sehr gutes Aufbautraining und optimieren das Training stetig, so dass wir große Hoffnung in die SCL Heel Kids legen können.

Im „bürgerlichen“ Leben bist Du Juristin bei einer Versicherung. Was sind da so Deine komplizierten Fälle?

Ja, ich arbeite als juristische Sachbearbeiterin in  der Schadenabteilung bei einer Versicherung. Dort haben wir gemeldete Schadenersatzansprüche juristisch zu prüfen, zu regulieren oder auch abzulehnen. Leider bringt diese Tätigkeit auch die Beurteilung tragischer Schadenfälle mit sich, die mich teilweise auch nach Dienstschluss beschäftigen. Deshalb ist das Training eine sehr gute Möglichkeit, den Kopf frei zu bekommen.

Wie passen Juristin, Trainerin und Familie unter einen Hut?

Wenn der Hut groß genug ist, dann passt das schon. Nein, ehrlich gesagt, bedarf es schon einer konsequenten Organisation und Toleranz.

Inzwischen sieht man Dich auch am Start beispielsweise vom Heel-Lauf oder Allee-Lauf. Was motiviert Dich selbst aktiv zu sein?

Ich habe seit meinem 11.Lebensjahr nahezu täglich Sport getrieben. Zuerst weil mein „Sportgerät“ das erforderte, denn es waren Pferde. Die verlangten jeden Tag meinen Einsatz.  Nach der Geburt meiner Tochter und dem Tod meiner beiden Turnierpferde habe ich die Reiterei an den Nagel gehängt, denn ich war leidenschaftliche Dressurturnierreiterin und das ist nur mit einem erheblichen zeitlichen Einsatz möglich, was mit Kind und Beruf schwierig ist. Dann habe ich nach einer sportlichen Alternative gesucht und bin auf das Laufen gekommen. Allerdings bin ich über einen Halbmarathon noch nicht hinausgekommen, aber vielleicht schaffe ich es im „Seniorenalter“ ja noch, wenn das Kind aus dem Haus ist…

Die Fragen stellte Bernd Hefter