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2. Februar 2017

Carl, der Weltengeher: Enger Zeitplan bis zur London-WM

IMG-20170122-WA0001Hallo ihr Lieben! Vor kurzem war ich wieder im Trainingslager in Südafrika: In Dullstroom auf mehr als 1800 Metern Höhe, wo ich schon 2014 und 2016 um diese Jahreszeit trainiert habe. Diesmal waren wir besonders früh dran, denn schon am 5. Januar brach ich mit Nathaniel Seiler vom TV Bühlertal und dem Erfurter Karl Junghannß dorthin auf. Für beide war es das erste Trainingslager in dieser Höhe. Die Potsdamer Olympiateilnehmer Christopher Linke, Hagen Pohle und Nils Brembach und Bundestrainer Ronald Weigel waren am vorigen Tag schon angereist.
Ein kurzer Blick zurück: Anfang Oktober bin ich für drei Monate nach Frankfurt gezogen, um ein Praktikum in der Redaktion der Rhein-Main-Zeitung, dem Regionalteil der Frankfurter Allgemeinen Zeitung zu machen. Gleich den vierten Arbeitstag musste ich mir freinehmen, um nach Andernach zur Deutschen Meisterschaft über 50 Kilometer zu fahren. Wir ihr vielleicht gelesen habt, hat sich die Reise gelohnt – ich bin in Badischer Rekordzeit von 3:47:57 Stunden Deutscher Meister geworden und habe damit schon die Norm für die Weltmeisterschaft in London erfüllt. Mein Wettkampf dort wird am 13. August sein. Die Zeit nach dem Wettkampf in Andernach nahm ich mir ganz für das Praktikum. Zwar hielt ich mich während der Zeit fit und trainierte ein bisschen, aber es war natürlich kein Vergleich zu den zehn bis zwölf Trainingseinheiten in der Woche, die nötig sind, um mit der Konkurrenz mitzuhalten.
20160125_164446Deshalb ging ich mit geringen Erwartungen ins Trainingslager und setzte mir mit meinem Trainer Robert Ihly das Ziel, einfach möglichst viele Kilometer ohne Ausfälle zu trainieren. Die Geschwindigkeit spielte eine untergeordnete Rolle. Das gelang auch und so bin ich zuversichtlich, dass ich in den kommenden Monaten wieder zu alter Form zurückfinde. Die wichtigsten Wettkämpfe im Frühling sind die Deutsche Meisterschaft über 20 Kilometer am 23. April in Naumburg und der Europacup am 21. Mai im tschechischen Podebrady. Am wichtigsten ist natürlich die Weltmeisterschaft in London, wo es besser laufen soll als in bei der letzten WM und den Olympischen Spielen. Ich bin optimistisch, dass es diesmal klappt.
In Dullstroom hat sich erwartungsgemäß nicht viel verändert. Wir wohnten wieder auf dem Gelände „Walkersons Private Estate“, wo wir auf einer 2,5-Kilometer-Strecke trainierten. Wir kochten in der Regel selbst, nur zweimal in der Woche fuhren wir abends ins Restaurant. Große Tiere sahen wir diesmal nicht so viele wie sonst, die Zebras und Affen IMG-20170125-WA0002waren wohl etwas scheu. Kleineren Tieren begegneten wir aber zur Genüge. Ein paar Tage nach uns kam der Physiotherapeut Thorsten Heß mit seiner Frau, wir wurden also gut betreut. Außer uns waren keine anderen Geher da, dafür aber viele Läufer aus ganz Europa, auch aus Deutschland. Anders als wir wohnten sie nicht auf der Farm, sondern direkt in Dullstroom. Der neue leitende Bundestrainer im Bereich Lauf/Gehen Thomas Dreißigacker besuchte uns einmal, um mit uns über die Situation im Gehen in Deutschland zu diskutieren.
Vor einer Woche bin ich aus Südafrika zurückgekehrt und direkt von Frankfurt wieder in meine alte WG in Freiburg gezogen. Es ist schön, wieder im Badischen zu wohnen, vor allem jetzt, wo es wieder etwas wärmer wird. Ich freue mich, dass ich wieder als Baden-Badens Sportler des Jahres ausgezeichnet wurde und nehme es als Ansporn, gut weiter zu trainieren. Nachdem ich in der Uni am 7. März noch eine Klausur schreiben muss, breche ich am Tag danach gleich wieder ins Trainingslager auf: Diesmal auf 2100 Meter Höhe nach Flagstaff in Arizona, wo ich 2013 und 2015 schon mal war. Viele Grüße nach Baden-Baden! Euer Carl